Zahnmedizin Heute: Mundgeruch - Ursachen und Therapie (Teil V)
Wer regelmäßig seinen Zungenrücken mit einem speziellen Zungenreiniger von Belägen befreit, bekämpft damit, wie im Teil IV bereits beschrieben, nicht nur die häufigste Ursache von Mundgeruch, sondern sorgt auch für mehr Genuss beim Essen. Durch die Beseitigung der Beläge werden die Geschmacksknospen auf dem Zungenrücken freigelegt und können so viel besser ein intensives Geschmackserlebnis vermitteln. Ferner wird das Trinkverhalten angeregt.
Geschichte der Zungenhygiene
Menschen in Asien, im Nahen Osten, in Afrika und Südamerika reinigen sich bereits seit Jahrtausenden die Zunge „Der Mund ist das Tor zum Körper und muss daher sauber sein“ – so eine Aussage im hinduistischen Glauben. Tatsächlich spielt bis heute die Reinigung der Zunge in der altindischen Gesundheitslehre Ayurveda ebenso wie in der traditionellen chinesischen Medizin eine sehr wichtige Rolle.
Die Zunge, ein Organ mit vielen Talenten
Die menschliche Zunge ist ein Multifunktionswerkzeug. Ohne sie wären sprechen, essen, schlucken und schmecken undenkbar. Die Zunge verfügt über vier Geschmackszonen, die die Grundrichtungen „süß“ (Zungenspitze), „salzig“ (vordere und hintere Zungenränder), „sauer“ (mittlere Zungenränder) und „bitter“ (hinterer Zungenteil) erkennen. Der Zungenrücken bekommt seine raue Struktur durch eine Vielzahl so genannter Papillen, an denen sich bei der Geburt insgesamt rund 10.000 Geschmacksknospen befinden. Ihre Zahl nimmt im Laufe des Lebens kontinuierlich ab, bis schließlich nur noch ca. 2000 dieser Geschmacksknospen aktiv sind.
„Make-up für Mundgeruch“
Pfefferminzbonbons, Kaugummis und Mundsprays sorgen zwar für einen gefühlt frischen Atem, jedoch überdecken sie den vorhandenen Mundgeruch nur kurzfristig und vorübergehend. Gegen die eigentlichen Ursachen des schlechten Atems wirken sie keinesfalls und sie können auch nicht zu seiner dauerhaften Beseitigung beitragen.