Nikotinverzicht bei Zahn-OP
Raucher erkranken in der Regel weit öfter an einer Zahnfleischentzündung bis hin zur schweren Parodontitis, als Nichtraucher. Raucher bemerken meist erst sehr spät, dass sie an einer Entzündung des Zahnhalteapparates leiden. Hier wird durch die Gefäßverengung aufgrund des Nikotins eine normale Zahnfleischsituation „vorgetäuscht“, d.h. das Zahnfleisch blutet nicht oder kaum, was ein Alarmzeichen für eine Zahnfleischerkrankung bedeuten würde.
Gefährliches Nikotin
Beim oft langjährigen Nikotinabusus bemerken Raucher nicht, dass sich der Kieferknochen bereits abbaut. Auch Schmerzen und blutendes Zahnfleisch bleiben meist aus. Das Nervengift Nikotin dringt nach dem Zug an der Zigarette in die feinen Blutgefäße des Zahnfleisches ein.
Die Gefäße werden durch Nikotin verengt wobei gleichzeitig das Gewebe nicht mehr normal durchblutet wird. Durch die Minderdurchblutung bleibt das erste Zahnfleischbluten aus, d.h. das wichtigste Warnsignal auf eine beginnende Parodontitis fehlt.
Bei Zahn-OP Rauchverzicht!
Steht ein operativer Eingriff beim Zahnarzt bevor, sollte mehrere Tage vor und mindestens zwei Wochen nach dem Eingriff auf Zigaretten verzichtet werden. In Fachkreisen wird sogar ein „Glimmstengel-Verzicht“ von ca. 2 Wochen vor und bis zu 6 Wochen nach dem Eingriff diskutiert - je nach Umfang der Operation.
Schlechtere Heilung
Rauchen erschwert und verschlechtert nicht selten die Wundheilung. Gerade bei der Versorgung z.B. mit Zahnimplantaten scheitert die Einheilung einer künstlichen Zahnwurzel eher beim Raucher als beim Nichtraucher. Das Zahnfleisch wird durch das Rauchen mangelhaft mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt wodurch sich vermehrt schädliche Bakterien ansiedeln und Entzündungen auslösen.
Nicht nur aus den genannten zahnmedizinischen Gründen sondern auch aufgrund der allgemein bekannten gesundheitlichen Folgen des Rauchens auf den gesamten Organismus, ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören und mit einem großen Schritt in ein gesünderes Leben zu starten.