Kalte Zeit – Zahnschmerzzeit Teil II
Im ersten Teil dieses Themas wurden die Zusammenhänge zwischen Erkältungskrankheiten unter anderem in Verbindung mit Nasennebenhöhlen Entzündungen und den oftmals dadurch auftretenden Zahnschmerzen erläutert.
Eine weitere Ursache für Zahnschmerzen in der kalten Jahreszeit sind häufig auch freiliegende Zahnhälse. Zahnärzte sprechen bei dieser Art Zahnschmerz von „Dentin-Hypersensibilität“.
Zahnfleischrückgang
In der Regel schützen Zahnschmelz und Zahnfleisch den Zahn vor äußeren Angriffen. Wenn sich aber das Zahnfleisch zurückzieht, geht dieser Schutzmechanismus verloren. Auslöser für den Zahnfleischrückgang sind häufig falsche Putztechniken. Gerade bei zu viel Bürstendruck oder eine zu harte Zahnbürste kann der Zahnschmelz regelrecht weggeschrubbt werden. Gleichzeitig zieht sich das Zahnfleisch zurück und legt dadurch den überaus empfindlichen Zahnhals frei. Zusätzlich kann beispielsweise durch eine dauerhafte Fehlbelastung der Zähne oder aufgrund einer zu häufigen Fruchtsäureeinwirkung auf die Zahnhälse (starker Obst- und Fruchtsäfte Verzehr) ein Zahnhalsproblem verursacht werden.
Freiliegende Zahnhälse
Die aus dem Zahnfleischrückgang resultierenden freiliegenden Zahnhälse mit ihren winzig kleinen Versorgungskanälchen, die sogenannten „Dentinkanälchen“, reagieren besonders empfindlich auf äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte, Süßes, Saures oder auch auf Druck. Dieses Negativ-Empfinden wird sofort an den Zahnnerv weitergeleitet und äußert sich dann in Form von Schmerz. Allein die kalte Winterluft beim Mundatmen reicht aus, um ein unangenehmes oder sogar schmerzhaftes Ziehen am Zahn zu verspüren.
Therapiemöglichkeiten
Bei leichteren bzw. moderaten Schmerzsymptomen an den Zähnen schaffen bei freiliegenden Zahnhälsen spezielle „Sensitiv Zahnpasten“ (z.B. ELMEX-Sensitiv Professional® u.a.) eine oft ausreichende Abhilfe. Bei stärkerer Dentin-Hypersensibilität gibt es die Möglichkeit, die Zahnhälse in der Praxis mit einem speziellen Versiegelungslack zu überziehen oder die sensiblen Dentinkanälchen mit einem dünnfließenden, lichthärtenden Kunststoff zu verschließen. In manchen Fällen kann bei Zahnhalsproblemen auch ein geeigneter Laser (z.B. Nd-YAG-Laser u.a.) hervorragende Dienste tun und Abhilfe schaffen.